Die Farben der Pandemie. In Meran entstehen Wandbilder für die Gemeinschaft

von Generazioni

Das Siegerprojekt der Ausschreibung Generationen 2021 „Spread the Fluo“ will mit den Jugendlichen des Meraner Viertels St. Vigil eine Bildergeschichte erschaffen.

spread the fluo

Mit Zeichnungen und Farben über gelebte Gefühle und Zukunftshoffnungen der jungen Generationen, die von der Pandemie getroffen wurden, nachzudenken – das ist die Idee des Siegerprojekts von Generationen 2021 „Spread The Fluo“, das vom Verein BeYoung ODV in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Tilt in Sinich ins Leben gerufen wurde.

Die Jugendlichen des Meraner Viertels St. Vigil haben beschlossen, „Freude zu teilen“, indem sie die Begegnung zwischen Stadtviertelgemeinschaften fördern mit dem Ziel, die eigenen Gemeinschaften nach außen hin zu projizieren. Eineinhalb Jahre social distancing hatten für jeden von uns negative Folgen – für uns als Einzelpersonen aber auch als Teil der Gesellschaft. „Spread The Fluo“ will hingegen positiven Gedanken, die in dieser Zeit entstanden sind, Raum geben und die Lust, sich selbst auszudrücken, fördern.

Wie ist das Projekt Spread The Fluo entstanden?

„Die Idee stammt von den Jugendlichen des Meraner Viertels St. Vigil, die in den letzten Jahren schon mit anderen Kommunikationsmitteln experimentiert haben. Von Anfang an hat das Projekt auch Anklang bei den etwas älteren Generationen des Viertels gefunden“, erzählt Luigi Cirimele, Teammitglied von BeYoung. „Als entscheidend hat sich die schon in der Vergangenheit etablierte Zusammenarbeit zwischen BeYoung und dem Jugendzentrum Tilt in Sinich herausgestellt. Die Jugendlichen haben sich die kreative, partizipative Ausarbeitung einer Bildergeschichte ausgedacht: Durch Zeichnungen und Farben sollen Erfahrungen, vor allem Wünsche für unsere Zukunft zum Ausdruck gebracht werden.“

In welchem Zusammenhang steht Spread the Fluo mit dem Thema der Ausschreibung 2021 „Aspirations & Inspirations“?

„Man könnte hier von einem direkten Zusammenhang sprechen: Ein Jahr mit einem beschränkten Sozialleben hat unvermeidlich unsere traditionellen Modelle und, wie durch Dominoeffekt, damit auch unsere Zukunftswünsche geändert. Die Jugendlichen waren nach jahrelanger Aktivität in ihrem Gebiet bereit, die Grenze ihres Ortes zu überschreiten. Aber die Restriktionen, die wir alle in diesen schrecklichen Monaten erlebt haben, haben gewissermaßen verhindert, dass das auf die von ihnen vorgestellte Weise geschehe. Deshalb wurde ihr Wunsch, über den St.-Vigil-Platz hinauszugehen, neu strukturiert, um ein bleibendes Zeichen der ‚Jugendlichen des Platzes außerhalb des Platzes‘ zu schaffen. Das bleibende Zeichen wird ein Wandbild auf der Außenmauer des Pferderennplatzes sein.“

Wie nimmt das Projekt Gestalt an? Welche sind die nächsten Schritte?

„Die erste Phase des Projekts ist schon abgeschlossen: Wie gesagt besteht das wesentliche Merkmal der Aktivitäten in der Beteiligung – nicht nur der Jugendlichen des Stadtviertels, sondern vor allem der Jugendlichen des Jugendzentrums Tilt. Das Endprodukt wird eine Geschichte über die Erlebnisse von 2020/2021 sein. Während des ersten Workshops Anfang Juni dieses Jahres waren die meisten Aktivitäten auf die Schaffung eines Storyboards ausgerichtet (das sich zurzeit in der Endphase befindet). Außerdem wurden schon einige grafische Beiträge verwirklicht, um die Jugendlichen mit den Werkzeugen, die sie für das Endprodukt brauchen werden, vertraut zu machen“.

Welche Partner nehmen am Projekt teil?

„Hauptpartner des Projekts ist das Jugendzentrum TILT in Sinich. Sinich ist ein Gebiet, das dem Stadtviertel St.-Vigil-Platz sehr ähnlich ist und dieses ergänzt: Aufgrund seiner Lage ist es ein Grenzgebiet, oder besser gesagt, ein Gebiet jenseits der Grenzen, in dem die gleichen Widersprüche erlebt werden wie auf unserem Platz. Daher werden auch die Erlebnisse der Bewohner und ihre Wünsche als ’nachvollziehbar‘ und darstellungswürdig empfunden. Strategisch, wie immer, war außerdem die Zusammenarbeit mit dem Stadtviertelrat von St.-Vigil-Platz – Bäckergasse – St.-Antonius-Siedlung„.

Der Artikel wurde von Lisa Pontoni im Rahmen ihrer von Generationen und der Genossenschaft Mercurio veranlassten Erfahrung mit Media Contest von Tempora ODV verfasst.